Kerwespruch 2013

Begrüßt seid Ihr, ihr  Kerwegäst, 

ob aus Norden, Süden, Ost und West

all die, die immer dagewesen,

und die, die nie nen Spruch gelesen.

 

Ihr Tanten, Onkel und Verwandte, 

Freunde, Kumpel und Bekannte,

Leut aus Verein und Politik,

hier kommt mein Blick ins Jahr zurück.

 

 

 

 

Nach 12 Jahr Dienst war es zu Ende,

der Jürgen Arnold ging in Rente,

Wahlkampf satt ums höchste Amt

nun täglich in der Zeitung stand.

Rote, Grüne, Schwarze, Gelbe,

alle sind se scharf aufs selbe:

Auf den Sessel der verspricht,

dass man Bürgermeister ist.

 

Am Anfang waren es nur zwei,

daraus wurden ganz schnell drei.

Und dann so quasi über Nacht,

hat man aus dreien fünf gemacht.

 

Der Bürger fragt: „Ei lieber Gott,

wen wähl ich dann für unser Ort?“

Den Mann, der schafft beim Ordnungsamt,

und keiner Sau im Ort bekannt?

Oder lieber den Student,

den ebenso kein Mensch hier kennt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Alternativ stehn noch zur Wahl:

Zwei Lehrer: „Wer warn die nochmal?“

Oder als besondrer Hit,

en Riedstädter mer glabt des nit.

 

Am Podium wird diskutiert,

am Rewe und beim Rott flaniert,

Gespräche hier, Wurfsendung dort,

mer laaft und fährt mim Rädche fort,

man ist vor Ort und plakatiert,

nur das mer de Bürgermoster wird.

 

Am Schluss hat Sittmann sich gefreut,

ich weiß net, ob es ihn bald reut.

Schuldenberg und Personal,

Umgehungsstrass und was noch all.

Politisch wollen die einen Hü,

doch ohne Geld kriegt mers net hi.

 

Die Andern wollen lieber Hot

und meine des ist gut fürs Ort.

Er muss jetzt unser Örtche lenke,

muss stets zum Wohle aller denke,

das man noch lange hören tut:

„In Trewwer lebt und schafft sichs gut.“

 

Drum ihr borsche stimmt mit mir oi

In Trewwer lebe …

…Des is foi!

 

 

 

 

 

 

 

Im Oktober letztes Jahr

die Kerwevadderwahl war nah,

da spielt die Band die jeder kennt,

wo mer nur in schwarz hi rennt,

bei der die Tornhall brennt,

die super Onkelz Coverband.

 

Nach dem Konzert in tiefer Nacht

es is uffgeroamt und foi gemacht,

wird jedes Jahr mit dieser Band

zum Abels seiner Backstub gerennt.

Und erst nach einem Kutscherweck

geht’s dann ab hoam ins Heiabett.

 

Auf diesem Weg, mit zwei Atue,

fall ich dann bleed über mei Knie.

Ich roll mich rum halt mir mein Bein

und fang vor Schmerze an zu schrein.

 

Der Lösch klatscht lachend in die Hand

und stimmt ein Lied an, interessant:

„Kerwevadder du alleine,

brichst dir selber deine Beine“,

drauf ruft der ganze Kerweborschhauf

„Sowas hat nur de Tobi Baier drauf.“

 

So wars an Z-Kerb es erste Mal,

de neue Kerwevadder wird mim Rollstuhl gefahrn.

Ob zur Bar oder zur Bühne

überall musst mer mich schiebe,

und selbst bei Ehrentänzchen dann,

musste mein Viezevader ran.

 

Darum hab ich mich sehr bemüht,

dass mir das nicht nochmal passiert,

weil ich nun mal, ich nehm es hin,

En riesegroße Dabbes bin.

 

 

 

Aber jetzt muss ich die Gemo mahne:

Warum tut ihr die Bürger so plache?

Wenn ich nur sag „Umgehungsstraß“,

da ist es ja schon voll, das Maß.

 

Dann kommt jetzt die Hauptstraße auf‘s Trapetz,

das ist ja wohl der größte Feetz.

Die Anwohner wussten noch gar nix darüber, 

da zogen schon die Baumaschinen drüber.

Denn nun soll das Wasser erneuert werden, 

zu mindesten die Rohre unter der Erde.

 

Dann tun mer gleich de Bürgersteig erneuern, 

da wird die ganze Sach auch net zu teuer.

Schnell aufgemacht und repariert

und dann gleich wieder zu betoniert.

 

Dann wird alles wieder auf gerobbt

und Pflastersteine rein gekloppt.

In vier Woche wäre alles vorbei,

an Kerb sei die ganze Straße wieder frei.

 

Ich hät das keinesfalls gedacht,

doch sie hams wirklich hingebracht,

und auch die Sperrung von der Gasse,

die konnt mer locker bleibe lasse.

Denn durchfahren war kein Problem,

dass hat man jeden Tag gesehen.

 

 

 

Drum Ihr Borsche stimmt mit mir oi,

Die Trewwerer Kerb soll… 

…Unser soi!

 

 

 

Jetzt komm ich zum Vorsitzende vom TV,

ihr alle kennt Ihn ganz genau.

Der bringt schon manchmal dolle Sache,

da kann man herzhaft drüber lache.

 

Der Bunte Abend war gelaufen,

da dachte er sich jetzt kann er saufen.

Und dann am Schluss  Finale Grande,

alle auf der Bühne stande.

 

Auch der Norbert stand da schon

und vor ihm war ein Mikrofon,

und weils da stand, bot es sich an,

dass er schnell allen danken kann.

 

Doch war sei Zung zu dieser Zeit,

schon wie der ganze Norbert, breit.

Und jeder hat sich dann gefragt:

„Was hat der Norbert grad gesagt?“

Weil man es nicht verstehen kunnt,

der Arme war halt richtig rund.

 

Doch war der Abend wirklich klasse, 

drum wollen wir‘s so stehe lasse,

dem Norbert seinen Umtrunk gönne, 

mim Spruch den wir von Zell her kenne:

 

Kommt Ihr Leut und lasst‘s euch schmecke,

braucht euch heut net zu verstecke,

weil‘s Euch keiner übel nimmt,

wenn ihr oaner mehner trinkt.

Prost.

 

 

 

 

 

Wir alle fahren zum KKT,

des finde mir auch all ganz schee.

Mir mache mit, denn mir hams druff,

beim spiele und beim Metersuff.

Und die Platzierung ist uns Latte,

weil mir es eh erfunne hatte.

 

Um 6 war Treffpunkt an der Rolle,

weil wir ja wieder heimwärts wolle.

Dann schnell mal alle durchgecheckt,

Weiß jemand wo der Howie steckt?

Ei der ist doch mim Theiss gefahrn,

Na prima auf,  dann fahrn wir Hoam.

Ein jeder war sich ganz gewiss,

dass der schon lang zu Hause ist.

 

Doch spät um 10 wird plötzlich klar,

der Howie der war doch nicht da.

In Stockstadt saß er ganz allein,

der Howie ist ein armes Schwein.

 

Das Ordnungsamt jeden verpetzt,

wo Grünzeug auf dem Gehweg wächst,

Man schreibt die Bürger an, die Brave, 

machs weg, sonst kriegst du eine Strafe.

Doch schaut mer drauße auf de Damm,

da wächst es Gras, grad wie es kann.

Kommt mer mim Rad sich dort entgesche,

muss man schon absteihe deswege.

Es wär doch eher angebracht,

dass man den Damm in Ordnung macht.

statt uff den Bürger gleich zu schieße,

weil uff dem Gehweg Plänzcher sprieße.

 

Es schallt vun de Oberach bis zum Rhoi,

die Trewwerer Kerb soll…

…Unser soi!

 

Ein jedes Jahr zur Winterzeit,

der Weihnachtsmarkt die Leute erfreut,

doch letztes Jahr hört man doch glatt,

der Weihnachtsmarkt findet nicht statt.

Da fassten wir den kühnen Plan,

wenn keiner will, probieren wir's mal

und haben quasi in nur Stunden,

den Weihnachtsmarkt schnell neu erfunden.

 

Unterstützer gab‘s ne Menge,

Dank noch mal an dieser Stelle:

An die Künstler - große und ach kleine,

das Gewerbe und die Vereine.

Alle die was dargebracht 

und alle die, die mitgemacht. 

 

Das Resümee war wirklich toll:

Zwei Tag lang war es proppenvoll. 

Wir hoffen, dass es euch gefiel

und wir verfolgen unser Ziel,

dass es in diesem  Jahr auch klappt

mit einem Kerweborsch-Weihnachtsmarkt. 

 

Jedes Jahr vorm Schwimmbetrieb

die Feuerwehr  im Schwimmbad übt.

Sie übten dies und übten das

und plötzlich war der Keller nass.

Denn dieses Jahr, da ging was  schief,

im Wasser standen sie knietief

Die Dabbese ham‘s glatt geschafft

und die groß Pump kaputt gemacht.

Und das natürlich, das ist klar

2 Tag bevor Eröffnung war.

Zum Glück kriegt unser Schwimmbadteam

Auch Wunder immer wieder hin.

 

Unserm Schwimmbadteam,

ein 3 fach Zizza

 

Ein guter Mensch im Garten werkte,

als seinen Nachbarn er bemerkte.

Der ruft ganz laut und ringt die Hände:

Ich glaube mit mir, da geht’s zu Ende.

Moi Herz des wird grad furchtbar merb,

ruf schnell de Notarzt, eh ich sterb.

 

Der Nachbar ruft die eins - eins - zwei,

der Notarzt der eilt schnell herbei.

Und untersucht so schnell er kann,

den arme herzleidende Mann.

Doch schnell erkennt der Arzt de Grund:

Des Herz, des ist total gesund.

Beim ersten Blick war dem gleich klar,

dass der Kerl nur besoffen war.

Und darum ging‘s gleich auf der Stelle, 

ab in eine Ausnüchterungszelle.

 

Wo man hinschaut stehts das gleiche

Die Gemeinden, sie sind pleite.

Auch bei uns nur viele Miese,

Sparen heißt jetzt die Devise.

 

Bühnenteile kosten jetzt,

Müllgebühren werden festgesetzt

Nutzt du mal das Eigenheim,

flattert dir ein Zahlschein rein.

Schwimmbadpreise gehen rauf,

im Sommer ist koa KITA auf.

Ja leider macht man es wie immer,

spart bei Vereine und bei Kinner.

Ich hoffe diese Sparerei,

die ist jetzt bald wieder vorbei.

Sonst fällt dieser Gemo noch ein,

wir sparen die Trewwerer Kerb noch ein

 

Und wenn die Stern vom Himmel falle

Die Trewwerer Kerb soll …

… Gott erhalle!

 

 

Jetzt wird von mir noch kurz glausiert, 

was sonst im Ort noch ist  passiert.

 

Der SPD in unserem Ort,

der laufen die Genossen fort.

Ein Spruch macht schon im Ort die Runde

Und ist bei allen schon im Munde

 

„Wenn einer bleibt und alle geh

nennt mers in Trewwer SPD“.

 

Beim TV wars grad umgekehrt,

nur einer ihm den Rücken kehrt.

 

 

In der Turnhalle zur späteren Stunde,

ein Alt Kerweborsch bestellte seine letzte Runde.

Und beim Heimgeh’n denkt er sich,

„Da hab ich doch mei Jack hingehängt?“

Doch ein Kerweborsch total benomme,

hatte diese einfach mitgenomme.

 

Die Kass ein neues Haus erstellt,

ein Tempel für des viele Geld.

Doch baut schön sachte, mit Bedacht.

dass es Nachbarhaus net zammekracht.

 

Das wars von all dem Treiben hier,

geht net gleich Heim, bleibt hier bei mir.

Zieht mit mir bis zum Kerweplatz,

sucht euch dort einen schönen Platz

und stimmt mit mir zusammen oi

 

Die Trewwerer Kerb soll unser soi.